Neustadt. Der Imker-Landesverband Rheinland-Pfalz hatte zu einer Honig-Degustation (Verkostung) eingeladen und zahlreiche Vertreter der Medien und der Imkerschaft nutzten diese wertvolle Information. Im Mittepunkt stand die vor wenigen Wochen aufgedeckte „Honigpanscherei“ von Billig-Honigen in Supermärkten. Der Berufsimkerverband Deutschland und der Imkerverband Rheinland-Pfalz hatte in Supermärkten Honige gekauft und diese in Estland analysieren lassen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Von 30 eingereichten Proben, waren 25 mit hohen Zuckeranteilen gestreckt worden. Zwei Honige waren ohne Beanstandung. Sie waren Honige von Imkern aus Deutschland. Drei Honige erwiesen sich als Grenzwertig.
Thomas Hock, Landesvorsitzender des Rheinland-Pfälzischen Imkerverbandes schilderte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Aufgaben von Zunge und Nase, die letztendlich den Geschmack an unsere Wahrnehmungen übertragen. Bereits hier, so Hock könne man feststellen, ob es sich um einen hohen Zuckeranteil handelt.
Anschließend wurden über 30 Honige verkostet. Darunter waren auch Honige, die zuvor mit der Goldenen Kammermünze ausgezeichnet wurden. Alle Honige waren verdeckt, so dass die Marken nicht erkannt werden konnten.
Schon nach wenigen Verkostungen erkannten die Anwesenden den großen geschmacklichen Unterschied.
„Es geht auch um die vielen Enzyme die einen Honig so wertvolle machen. Sie gehen bei Erhitzung, um Honig schön flüssig zu machen, kaputt. Hinzu kommt der Zucker-Ersatz der das Produkt zusätzlich streckt. Nur dadurch wird es rentabel und kann oftmals unter drei Euro verkauft werden. Nährwert gleich null, reiner Zucker. Wir haben in den Test sogar einen Honig gehabt, der hat noch nie eine Biene gesehen“, gibt Hock zu bedenken.
Am Ende der Verkostung waren sich alle einig, dass Honig vom Imker seinen Preis hat, dafür aber reiner Honig und qualitativ wertvoll ist.
Eckhard Richter
Foto: Vorsitzender Thomas Hock erklärt den Anwesenden und der Presse wie man „gepanschten“ Honig erkennt. Foto: Richter