Die sogenannte „dunkle Biene“ (Apis mellifera mellifera) eroberte nach der letzten Eiszeit die Landschaften nördlich der Alpen. Sie ist die einzige ursprünglich in Deutschland heimische Unterart der westlichen Honigbiene.
Diese als besonders Robust geltende einheimische Biene wurde aus ökonomischen Gründen nach dem zweiten Weltkrieg durch Importe und systematische Einkreuzungen fremder Bienenrassen nahezu flächendeckend verdrängt.
Gerade in Anbetracht des aktuellen Bienensterbens und dem Verlust der heimischen Artenvielfalt erscheint diese damalige Maßnahme zunehmend als fragwürdige Entscheidung.
Ausgehend von den wenigen noch verbleibenden Bienenvölkern will sich der Imkerverband Rheinland-Pfalz e.V. zusammen mit der Landeszentrale für Umweltaufklärung zum Schutz der dunklen Biene einsetzen und diese heimische Bienenart in unserem Verbandsgebiet wieder ansiedeln.
Die Vorteile dieser, an unsere klimatischen Bedingungen angepassten Biene verdeutlichen umso mehr, dass dieser Schritt der Wiederansiedlung längst überfällig erscheint:
- Große Winterhärte
- ausgezeichnete Flugeigenschaften auch bei kühlen Temperaturen und starkem Wind
- schnelles Anpassen der Brutaktivität an äußere Einflüsse
- robust gegenüber Krankheiten
Der Imkerverband Rheinland-Pfalz e.V. plant, eine geschützte Belegstelle einzurichten und zusammen mit engagierten Imkern/innen die Erhaltung und Verbreitung der „dunklen Honigbiene“ zu ermöglichen und zu fördern.
Dies wäre ein wichtiger Beitrag für die Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Umwelt. Zusätzlich ist der Erhalt der „dunklen Biene“ ein wichtiger Bestandteil der genetischen Vielfalt unserer Honigbienen.
Interessierte Imker/innen, die sich im „Arbeitskreis dunkle Biene“ einbringen und engagieren wollen, wenden sich bitte an die Geschäftsstelle des Imkerverband Rheinland-Pfalz e.V.
i. A. Patrick Schlindwein
Rainer Klug
Obmann für Bienengesundheit im Imkerverband Rheinland-Pfalz e.V.
Neustadt, 16.05.2019