Kurzbericht der BeeLife-Generalversammlung 2025
19. Februar 2025
BeeLife ist eine Gemeinschaft von Experten, die wie ein gut funktionierendes Bienenvolk zusammenarbeitet. Ihr Ziel ist es, eine bessere Zukunft für Bienen, Bestäuber und die Menschen in Europa zu schaffen.
BeeLife und seine Mitglieder setzen sich für den Schutz von Bestäubern, Artenvielfalt und Honigproduktion ein. Dabei arbeiten sie eng zusammen, tauschen Informationen aus und ergreifen gezielte Maßnahmen. Die jährliche Generalversammlung ist eine Gelegenheit, um auf vergangene Erfolge zurückzublicken, neue Projekte zu planen und die Zusammenarbeit zu stärken.
Die Generalversammlung 2025 fand in Bologna statt. Dort gab es interaktive Sitzungen und eine umfangreiche Tagesordnung mit Rednern aus verschiedenen Bereichen. BeeLife stellte neue Kooperationsmöglichkeiten vor, unter anderem mit Via Campesina (einer Organisation für Menschenrechte und nachhaltige Landwirtschaft), den Forschungsprojekten Valor und Butterfly sowie Vertretern der Europäischen Kommission, die über aktuelle EU-Maßnahmen informierten.
Für das BeeLife-Team und seine Mitglieder war es eine wertvolle Gelegenheit, sich persönlich zu treffen, Erfahrungen und Ziele zu teilen und gemeinsam Lösungen für die Umwelt zu finden.
Wichtige Themen der Versammlung
1. Erfolge aus 2024
BeeLife hat an vielen wichtigen Projekten gearbeitet, darunter:
- Bee theNet-Projekt
- Aufbau des Pollinator Hub
- Erstellung eines Willkommenspakets für neue EU-Abgeordnete
- Entwicklung des Bee-coherent Tools, das zeigt, welche EU-Abgeordneten sich in der Vergangenheit für Bestäuber eingesetzt haben
- Neugestaltung der Website und Markenrichtlinien
2. Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)
BeeLife setzt sich für den Schutz der grünen Elemente der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ein. Ein Angriff auf den Green Deal veranlasste BeeLife und 229 andere Organisationen, einen offenen Brief an den neuen EU-Agrarkommissar Christophe Hansen zu senden.
3. Chemikalien & Pestizide
BeeLife kämpft für einen nachhaltigen Einsatz von Pestiziden, Bioziden und Tierarzneimitteln. Es wird betont, dass giftige Chemikalien eine Gefahr für die Natur, Bestäuber, Landwirte, Imker und Verbraucher darstellen. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit EFSA, EMA und ECHA.
4. Auswirkungen von Gentechnik (GVO/NGT)
In Europa wird derzeit über die Regulierung neuer Gentechniken (NGTs) verhandelt. BeeLife fordert, die langfristigen Auswirkungen auf Natur, Biodiversität, Landwirtschaft und Ernährungssouveränität genau zu beobachten. Einige Studien sind bereits veröffentlicht, weitere laufen.
Auf der Versammlung beschlossen die Mitglieder, eine Diskussionsgruppe zu GVO/NGT zu gründen.
5. Expertenvorträge
Mehrere Wissenschaftler und Forscher nahmen an der Versammlung teil, darunter:
- Florian Claey und Henrike von der Decken (Europäische Kommission, Umwelt und Landwirtschaft)
- Jeroen van der Sluijs (Professor, Universität Bergen, Norwegen)
- Tom Breeze (Forscher, Universität Reading, Großbritannien)
- Danilo Marandola (Forscher, CREA, Experte für Agrarpolitik in Italien)
6. Wildbestäuber & Honigbienen
Die Zusammenarbeit zwischen Wildbestäubern und Honigbienen ist entscheidend für den Schutz der Biodiversität und Ökosysteme. BeeLife fordert integrierte Schutzmaßnahmen, um ausreichend Nahrung und Lebensräume für Bestäuber zu sichern.
7. EU-Honigplattform
BeeLife vertritt die Zivilgesellschaft in der Europäischen Honigplattform. Die wichtigsten Themen sind:
- Definition und Qualitätssicherung von Honig
- Einführung eines Rückverfolgbarkeitssystems
- Methoden zur Bekämpfung von Honigverfälschung
BeeLife setzt sich für faire Wettbewerbsbedingungen und den Schutz der europäischen Imker ein. Ziel ist es, die Qualität und Authentizität von Honig zu stärken und Betrug zu verhindern.
Projekte & Budget 2025
BeeLife setzt auch 2025 auf Wissensaustausch und wissenschaftliche Studien. Die wichtigsten Maßnahmen sind:
- Neue Kommunikationsstrategie mit besserer Öffentlichkeitsarbeit
- Mehr Austausch zwischen den Mitgliedern und gemeinsame Projekte
- Teilnahme an Veranstaltungen wie der Pestizid-Aktionswoche (März) und der Bestäuberwoche (Mai)
Wichtige Aufgaben für Mitglieder
BeeLife ruft seine Mitglieder dazu auf:
- An den zivilgesellschaftlichen Diskussionen der EU-Landwirtschaftskommission (DG AGRI) teilzunehmen
- Ein neues Webinar über Wespen zu organisieren
- Eine Datenbank mit Fallbeispielen zu rechtlichen Problemen und Bestäuberfragen aufzubauen
- Informationen über die Honigplattform zu sammeln
- Gemeinsam Informationen und Artikel über BeeLife-Projekte zu teilen
Schlusswort von Lasse Hellander (BeeLife-Präsident)
„Es ist wunderbar zu sehen, wie viele Mitglieder aktiv mitarbeiten. BeeLife lebt vom Einsatz seiner Mitglieder und Teams. Gemeinsam schützen wir Bienen, Bestäuber und die Zukunft unserer Kinder.
Wir freuen uns, dass Wissenschaftler und Entscheidungsträger mit den Erfahrungen vor Ort in Kontakt bleiben und echte gesellschaftliche Herausforderungen anpacken. Durch unsere Zusammenarbeit mit Forschern und Experten aus der EU können wir auf wissenschaftlicher Basis handeln und uns den aktuellen Herausforderungen mit Klarheit und Präzision stellen.“